Früh am Morgen, es ist noch kühl, steht die Theatergruppe Friesenberg bereit für die zwei Tage lange Theaterreise. Kaum ist der Car angekommen, da ist das Gepäck schon verstaut, die Passagiere an Board und das Abenteuer fängt an.
Zuerst jedoch braucht jeder einen kleinen Aufweck-Kaffee vom MyStop. Die Eröffnung der Autobahnraststätte im Jahr 2009 wurde begeistert erwartet, aber dies währte sich nicht lange, es geht auf den Konkurs zu und schlussendlich ist es 2015 aus. Der Betrieb wird von der Investorengruppe „Raststätte Knonaueramt AG“ übernommen und diesmal ist MyStop zum Bleiben da.
Wach und verpflegt, kann es dann richtig losgehen. Während der Fahrt erfahren wir, dass unser Chauffeur teil des Familienunternehmens Drusberg Reisen AG ist. Drusberg Reisen AG wurde 1959 gegründet und wurde meist für Pilgerfahrten genutzt, bis 2010 der Zusammenschluss mit Bissig Reisen kam, welche 1927 gegründet wurde und sehr viele Theaterreisen fuhr.
Weiter geht es in die Glaserei Hergiswil. Die Glashütte steht seit 1817 am Vierwaldstättersee und wäre fast geschlossen worden, doch wurde sie, unter anderem von Roberto Niederer, gerettet und vollständig renoviert. Dank dem dürfen wir die Geschichte des Glases kennenlernen.
Während dem Rundgang durch das Museum erfahren wir, dass Glas etwa 5000 v. Chr. erst als Nebenprodukt bei der Glasur von verschiedenen Gegenständen wie z.B. Töpfen entstand. Als eigenständiges Produkt wird Glas jedoch erst um 3000 v. Chr. in Ägypten in Form von dekorativen Schmuckperlen hergestellt. Seither sind viele weitere, kunstvolle Werke aus Glas entstanden, unter anderem auch in der Glashütte Hergiswil.
1975 sollte die Glaserei geschlossen werden, da der Anschluss an die neue Technik verpasst worden war. Die maschinelle und vollautomatische Glasproduktion verdrängte das Handwerk immer mehr. Durch den sich selbst als „Glas-Narr“ bezeichnenden Roberto Niederer und danach seinem Sohn Robert Niederer wurde die Glaserei gerettet, und das Handwerk mit dem heute gültigen Design wiederbelebt.
Nach der Führung konnten wir Glasbläser bei der Arbeit zuschauen, obwohl wir uns alle recht einig waren, in der Glaserei zu arbeiten, wäre für uns alle viel zu heiss!
Zum Mittagessen mit zwei-Gänge-Menü geht es ins Restaurant Adler, welches direkt auf der anderen Strassenseite liegt.
Nach der leckeren Stärkung geht es weiter nach Seelisberg, welches auf einem Hang über dem Vierwaldstättersee liegt und Heim von einem ganz besonderen Bewohner ist, nämlich Elbst der Wassergeist. Elbst lebt in einem Bergsee und sein Name soll von „Alb“ oder „Alp“ abgeleitet sein.
Auch die Rütliwiese, auf welcher der der Schweiz wohlbekannte „Rütlischwur“ geschworen wurde, liegt in Seelisberg. Der bekannteste Einwohner ist „der fliegende Yogi“ vom Yogi Palast, den wir, in einer spontanen Überraschungstour, bestaunen konnten.
Da sich der erste Tag unserer Theaterreise langsam dem Ende neigte. Machten wir uns auf in unser Nachtlager, das Seeblick Höhenhotel.
Das Hotel Seeblick wurde 2017 von der „Balance“ Familie übernommen, eine Familie, die schon fast 50 Jahre eine eng verbundene Geschichte mit Hotels hat. Mit Bad und Sauna, einem wunderschönen Aussichtsplatz und einem vorzüglichen Abendessen lassen wir den Tag ausklingen.
Am nächsten Tag führt uns die Reise in Richtung Muotathal, aber zuerst überqueren wir den Vierwaldstättersee mit der Fähre von Beckenried nach Gersau. Und bei dem schönen Wetter, muss man die Gelegenheit für ein Fotoshooting packen!
Auf der Fahrt ins Muotathal begeben wir uns in den Kanton Schwyz und erfahren, dass der Name Schwyz von einem schwedischen Einwanderer namens Svitto oder Svito stammen soll. Lange Zeit, und bei vielen auch heute noch, galt die Annahme, dass die örtliche Bevölkerung aus Schweden stamme. Einer der Gründe dafür sind die Wörter Schwyzer „Schwidonis“ und Schweden „Schwedonis“. Unser Carchauffeur bereichert unsere Geschichtskenntnisse!
Unser Ziel liegt im Muotathal, eine der Flächenmässig grössten Gemeinden der Schweiz. Wir besuchen ein ganz spezielles Hotel, das Hüttenhotel Husky-Lodge. Im Winter kann man mit den Huskys atemberaubende Schlittentouren machen, und während den wärmeren Zeiten Spaziergänge, mit oder Belgeitung auf vier Pfoten.
Nach dem Mittagessen dürfen wir uns einen spannenden Vortrag über Huskys anhören, natürlich mit viel Streicheleinheiten für die Hunde!
So „verstreichelt“ der Tag bis wir uns schlussendlich doch wieder auf den Heimwegmachen müssen.
Die Theaterreis 2023 war abenteuerlich, atemberaubend schön und tierig süss! Vielen Dank für das tolle Erlebnis an unsere zwei Organisatoren!