Der Vorhang öffnet sich, Commander Chittenden liegt auf dem Sofa und macht Siesta. Das Telefon läutet. Nach dem Gespräch mit seiner Sekretärin, Frau Mogardo, muss Chitto vor Ankunft der Gäste noch einmal einige technische Einrichtungen kontrollieren: Licht, Ventilator sowie die automatischen Vorhänge.
Der erste Schalter erweist sich nicht als Ventilator-Schalter, sondern ist für die Wandbeleuchtung. Ein, aus, ein, aus. „Ah, Licht“, stellt Chitto fest. Knall und Rauch, die Lampe ist hin. Der Knall ist kurz, aber dennoch zuckt der eine oder andere Zuschauer zusammen.
In der Zwischenzeit hat Chitto den nächsten Schalter „entdeckt“. Zu seiner Freude ist es diesmal der Schalter für den Ventilator, der beim Einschalten auch schon zu drehen beginnt. Zwei, drei Sekunden später: Heftiger Knall und viel Rauch. Der Ventilator ist ebenfalls hin. Das Publikum, sichtlich überrascht, was da in den ersten Minuten auf der Bühne abgeht, erholt sich wieder vom „Schock“.
Auf der Checkliste stellt Chitto fest, dass er auch noch die „Vorgehänge“ kontrollieren muss - „automatico“. Ein Raunen geht durch den Saal, erwarten doch alle Zuschauer den nächsten Knall, wenn Chitto sogleich auf den Knopf drücken wird. Aber Fehlanzeige. Alles scheint in bester Ordnung. Der Vorhang bewegt sich. Doch was ist das? Der Vorhang läuft in der Mitte zusammen und fällt schliesslich zu Boden. Das Publikum lacht, Applaus fällt.
So begann jeweils im März und April 2002 der erste Akt der Schweizer Erstaufführung „Trubel im Ferieparadies“. Zusammen mit dem Vorfilm boten die ersten Spielminuten gleich eine Menge an Überraschungen.
Auf dem Bild sieht man die Wandlampe, bei der es als erstes knallte und blitzte. Im unteren Teil des Lampensockels wurde ein kleines Loch gebohrt, durch welches das Anschlusskabel des elektrischen Zündelements (im Bild sichtbar) zur Lüsterklemme geführt wurde.
Dieses Zündelement wurde dann von der Technik im richtigen Augeblick elektrisch gezündet. Aus Sicherheitsgründen wurde an der Lüsterklemme zusätzlich eine grüne LED angebracht (im Bild ebenfalls sichtbar) damit beim Anschliessen des Zünders überprüft werden konnte, ob die Leitung wirklich spannungsfrei war.
Zudem konnte die Zündung von der Technik nur durch Betätigung mehrerer Schalter gleichzeitig ausgelöst werden. Auch dies eine Sicherheitsmassnahme, um ein versehentliches Auslösen zu verhindern.
Die Aufnahme zeigt den Ventilator von hinten gesehen (Blick aus Sicht der Spieler Richtung Zuschauer). Hier wurde an der Lüsterklemme ein „Theaterblitz“ angeschlossen, der ebenfalls von der Technik elektrisch gezündet wurde. Auch hier wurden die gleichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wie bei der Wandlampe.
Für die Zuschauer meist nicht direkt ersichtlich ist der technische Aufwand, der im Hintergrund neben der Bühne abläuft. Unten im Bild das Technik-Equipment unserer beiden Techniker Thomas Schweizer und Reini David: Ganz links das Lichtpult für die gesamte Steuerung der Bühnen- und Saalbeleuchtung. Rechts anschliessend das Steuerpult für die „Special Effects“. Mit diesem wurden u.a. die Zündelemente gezündet sowie der elektrische Vorhang bedient. Vorne rechts das Mischpult für den Ton. Hinten rechts CD-Player für die Einspielung aller Geräusche wie anfahrende Autos, Türklingeln, Telefon etc., darauf links der Überwachungsmonitor für die Bühne, DV-Kamera zum Abspielen des Vorfilms und schliesslich rechts den Empfänger für die Funkmikrofone.