Ruedi for President!
Nein, nein, es geht nicht um die Vorwahlen der US-Präsidentschaft. Doch im Friesenberg wird im März ebenfalls gewählt: Nationalrat Rudolf „Ruedi“ Zeller steht vor der Wahl in den Bundesrat. Man erwartet ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und seiner ungeliebten Parteikollegin Stefanie Altherr. Zünglein an der Waage spielt dabei die politische Mitte unter Führung der konservativ-strengen Fraktionschefin Dr. Theresa Kreuzberg. Sie will auch die Ehepartner der Kandidaten kennenlernen, um eine Wahlempfehlung abzugeben.
Soweit das Ausgangsszenario des Politspektakels im Friesenberg, das sich über drei Wochen im Monat März hinzieht. Einheimische Leserinnen und Leser erraten längst, was hier abgeht: das neueste Stück der Theatergruppe Friesenberg (TGF). Eine Komödie in zwei Akten, geschrieben vom unverwüstlichen Bühnen-Zampano Atréju Diener, angereichert und inszeniert von Regisseurin Brigitte Schmidlin, die hier zum fünften Mal Regie führt. „Eine rasante Verwechslungskomödie in bester Boulevard-Manier“, schreibt die Truppe dazu in ihrem Werbeflyer.
Führt seit fünf Jahren Regie: Brigitte Schmidlin
Wenn im höchstgelegenen Quartier von Wiedikon Laientheater aufgeführt wird, stehen acht Leute auf der Bühne und viele dahinter. Die Hauptrollen spielen diesmal Gian Valenti (Bundesratskandidat und „Gigolo vom Friesi“), Katja Graf (Ehefrau), Edith Engler (Fraktionschefin) und Flo Küpfer (Gegenkandidatin). Zu den Vorbereitungen haben auch Vorstandsmitglieder, Helferinnen und Helfer beigetragen – bis 75 Personen während des ganzen Jahres. Man hat den Eindruck, der halbe Friesenberg mache mit. Rechnet man das Publikum hinzu (rund 3'000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr), kommt man diesem Ziel beachtlich nahe.
Atréju Diener ist Schauspieler und Autor der Theatergruppe Friesenberg
Seit November 2023 proben Laienschauspielerinnen und -schauspieler intensiv das Stück. Diesmal gebe es verschiedene Special Effects, sagt Brigitte Schmidlin: „Das Publikum darf sich auf beste Unterhaltung mit zahlreichen Slapstick-Elementen freuen.“ Erstmals dabei ist auch die zehnjährige Mia Erni, für die der Autor eigens eine kleine Rolle geschrieben hat. Der Schwank wird zwischen 2. und 23. März 14 mal aufgeführt. Und die Premiere – eine echte Uraufführung – ist wie immer mit einem Spaghettiplausch verbunden.
Probenbild mit v.l. Jacqueline Gernig (Journalistin), Katja Graf (Ehefrau von Ruedi), Jörg Straube (Revisor im Liebesrausch) und Edith Engler (Fraktionschefin) (Foto Sandro Barbieri)
Im Vorstand hat nach der langjährigen Präsidentschaft von Uschi Häberli (über 20 Jahre) 2020 Anja Schwyn das Zepter übernommen. Sie spielte wie viele Helferinnen und Helfer in manchen Stücken selbst mit. Die TGF existiert seit 1946 und ist weit über das Quartier hinaus bekannt. Bis heute hat sie über 75 Stücke auf die Bühne gebracht, darunter mehrere Uraufführungen.
Alles über Ort, Zeit, Daten und Ticketverkauf ist auf dem Flyer oder auf der Website zu finden. Der Vorverkauf beginnt am Donnerstag, 8. Februar 2024, ab 07:30 Uhr. Es lohnt sich, früh zu buchen!