„Mit Chuchi-Aateil“
Ein vergnüglicher Abend mit der Theatergruppe Friesenberg
Der Dialekt-Schwank „Mit Chucht-Aateil“ fusst auf einer deutschen Posse von H. Kirchhoff. Doch die Wohnungsnotprobleme kennt man jenseits und diesseits des Rheines, so dass die ansprechende Mundartfassung von Leo Seidl auch bei uns aktuell ist. Der Start im ausverkauften neuen Friesenbergsaal am Samstag liess sich jedenfalls gut an, und der reiche Applaus nach den ersten beiden Aktschlüssen, wie die vielen Blumen am Schluss, zeugten von einem ehrlichen, verdienten Erfolg.
Denn was sich der rauhbauzige Rossmetzger Pfenninger und seine zänkische Frau von den ihnen behördlicherseits aufgezwungenen Untermietern gefallen lassen müssen, geht auf keine Pferdehaut. Und der von Frau Würmli arglistig erschlichene Küchenanteil fördert auch keineswegs die vielgepriesene „Koexistenz auf engstem Raum“. Pfenningers strapazierte Galle droht indes völlig zu überlaufen, als ihm der künftige Schwiegersohn vorgestellt wird, der sich als Beamter des Mietamtes und später als Buchhalter der VBZ entpuppt, mit welcher Pfenninger ebenfalls in Fehde liegt.
Trefflich besetzt waren die Rollen, in denen sich neben bewährten Kräften auch frische, begabte Nachwuchsspieler vorstellten. Das gelegentlich allzu ungestüme Temperament bei einigen Darstellern mag die sonst untadelige, flotte Regie von Leo Seidl noch etwas dämpfen. (Wiederholungen am 31. Oktober, 4., 7. und 8. November).