Dieses Jahr haben Uschi und Jeanine die Theaterreise 2019 organisiert. Und auch dieses Jahr wussten wir nicht, wohin wir entführt werden. Völlig gespannt bestiegen wir am Samstag um 8:30 den Bus. Er fuhr Richtung Innerschweiz. Verkehrshaus: nö, Meiringen: nö. Wir waren noch voll am Werweissen, da war auch schon der erste Halt da. Im schön dekorierten Hafenrestaurant in Zug direkt am Zugersee genossen wir bei schönstem Wetter unser Zmorge. Dort stiessen auch Mitorganisatorin Jeanine mit ihrem Andi zu uns. Nach Kaffee und Gipfeli (und für einge schon dem ersten Rigi-Spritz) gings weiter über Emmen hinein ins Entlebuch, durch Wolhusen, Schüpfheim, Flühli bis nach Sörenberg.
Im Hotel Go-In erwartete uns bereits ein aufgestelltes Team. Nach dem feinen Zmittag mit Salatbuffet und perfekt grilliertem Fleisch ging es auf zur nachmittäglichen Älplerchilbi, oder ich nenn es mal „Hexathlon Elvetiko“; die sechs Disziplinen waren: Kuhbuttern, Blasrohren, Holzrugeln, Armbrusten, Tiefnageln und Irrkugeln.
Lydia und das Go-In-Team begleiteten uns durch den lustigen Nachmittag, wo wir uns jeweils als Viererteam in obigen, nicht alltäglichen Disziplinen messen durften. Natürlich sei hier an dieser Stelle dem Siegerteam „Alice, Regina, Peter, Anja und Luna“ ganz herzlich gratuliert. Der Einsprache der Zweitplatzierten, dass das Siegerteam unfairerweise als einziges mit einer Person mehr gespielt hätte, wurde nicht stattgegeben.
Gegen Schluss des Sechskampfes öffnete Petrus plötzlich seine Schleusen, dass so manch einer und eine noch ein wenig nass wurden. Glücklicherweise konnten wir aber kurz darauf ins Hotel Rischli in Sörenberg dislozieren, unsere nassen Kleider und Rucksäcke trockenföhnen und uns generell fürs Nachtessen aufhübschen.
Das Nachtessen wurde von ein paar sehr begabten Jungschauspielern mit dem Krimidinner „Im Schatten der Premiere“ spannend und kurzweilig gehalten. Nachdem wir alle anderen Gäste durch unser beherztes Spiel erfolgreich vertrieben hatten, begann das Rätseln, wer wohl Barbara Starowa umgebracht haben könnte. Gegen 23:00 war der Fall gelöst, die Älteren begaben sich ins Bett und die Jüngeren werwölfelten bei Cuba Libre noch bis in die Morgenstunden.
Zu unsäglich früher Morgenstund ging es am Sonntag zurück nach Luzern. Halb in der Nacht bestiegen wir mit einem Rudel Japanern und Amerikanern das Schiff und liessen uns bei Gipfeli und Kaffee gemütlich nach Stansstad schippern. Dort angekommen und nach kurzer Busfahrt befanden wir uns am Fusse des mächtigen Stanserhorns.
Eigentlich wäre ja die Besteigung desselben zu Fuss angesagt gewesen. Weil wir aber eine schwangere Frau dabei hatten, liessen wir die Strapazen aus und nahmen die Standseilbahn. Der untere Teil noch in der ursprünglichen Streckenführung von 1893 bis zur Mittelstation, und dort dann Umsteigen in die weltweit einzigartige Cabrio-Gondelbahn, also eine zweistöckige Gondel: unter dem Tragseil normale geschlossene Gondel, über dem Tragseil – also auf dem Dach der unteren Gondel – eine offene Plattform mit unverbaubarer Aussicht, ausser man hat einen 1.92-Riesen vor sich.
Oben auf dem Stanserhorn angekommen versuchten sich ein paar Japaner und Amerikaner eher erfolglos im Alphornblasen. Es bedurfte schon der geübten Lippen unserer Jeanine, um diesem Musikinstrument gekonnt ein paar Töne zu entlocken. Auch Gian gelang das Blasen zwar, wenn gleich nicht ganz so gut wie Jeanine. Zum Zmittag gabs leckere Älplermagronen mit Apfelmus, Cremeschnitte zum Dessert und all dies mit herrlichem Rundblick. Der Vierwaldstättersee lag uns zu Füssen.
Am Nachmittag trafen wir eine wahrhaftige Rangerin, so mit Hut und Namenstäfelchen wie in den amerikanischen Nationalparks. Weil etwas mit der Rangerbuchung nicht geklappt hatte, musste die Organisation ein wenig improvisieren. Die Rangerin hat uns danach aber gekonnt mit Charme und Wissen Einblicke in die Geschichte rund ums Stanserhorn von 1891 bis heute gegeben. Die innovativen Eisenbahnpioniere Franz Josef Bucher und Josef Durrer haben bereits dazumal eine elektrisch betriebene Bahn aufs Stanserhorn gebaut, als die meisten Stanser Haushalte noch gar keine Elektrizität hatten.
Danach folgte ein kleiner Rundgang auf dem Stanserhorn mit dem Höhepunkt der „Munggen“: in einem kleinen Gehege waren 6 echte Murmeli zu sehen. Um sich besser in das Leben eines Murmelis einzufühlen, war neben dem Gehege eine mannshohe Murmelifigur aufgebaut, wo sich Gian, Marianne, Jeanine, Silvia und Jörg leicht debil zu echten Munggen verwandelten. Auf der Foto-Seite gibt es auch ein paar unschmeichelhafte Fotos davon...
Ein wenig müde, wohlgenährt und glücklich trafen wir alle gegen 17:30 wieder am Friesenberg ein. Es war ein lustiger Ausflug, die Stimmung war gut und ich möchte mich beim Organisationsteam Jeanine und Uschi ganz herzlich bedanken.