Frühmorgens um 8.15 Uhr – also noch schier in der Nacht – geht unsere mit Freude erwartete Theaterreise los. Auf der Einladung stand „Es geht gen Westen“. Ob das wohl eine gezielte Fehlinformation war, um uns zu verwirren? Dem Organisator Rolf wäre es zuzutrauen. Aber mitnichten! Es ging tatsächlich gen Westen Richtung Jura. Aber nicht Richtung Kanton Jura mit Absinth und Doubs, sondern zur Jura-Fabrik für Kaffee und Gipfeli. Als wir dort in Niederbuchsiten ankamen, gab es diese nämlich zur Begrüssung. Als erste Attraktion der Reise offeriert uns das Organisationsduo Janine und Rolf eine spannende Reise durch die „World of Coffee“. So schlüpften wir virtuell in die Haut einer Kaffeebohne und erfuhren, wie wir gewonnen werden, wie wir nach Europa kamen, wer mit uns Handel getrieben hatte und wann Jura anfing, Haushaltgeräte und Kaffeeautomaten herzustellen. Noch kurz ein erstes Gruppenfoto geschossen, und weiter ging‘s.
Wieder im Bus wurde ein kleines Geheimnis gelüftet: Ati hatte Geburtstag, aber er wollte nicht, dass man das an die grosse Glocke hänge. Wir sangen trotzdem inbrünstig Happy Birthday. Danach wurde uns die zweite Attraktion der Reise vorgestellt. Die Gruppe „Sportlich“ besucht einen Seilpark, die Gruppe „Gemütlich“ spaziert zur Tellskapelle. Damit wir den Nachmittag auch ja gut überstehen würden, gab‘s im Restaurant Alpenhof unterhalb des Seilparks ein leckeres Miitagessen.
Und dann galt’s ernst: Gruppe „Sportlich“ machte sich auf zum Seilpark. Zuerst Helm und Handschuhe gefasst und das Gstältli angelegt. Es zwickt ein wenig im Schritt. Ein unlustiger Baselbieter Instruktor erklärte eher gelangweilt die Regeln, bevor es auf ins Abenteuer in den Baumwipfeln ging.
Unterdessen verbrachte Gruppe „Gemütlich“ den Nachmittag damit, die Tellskapelle zu besichtigen, durch die Hohle Gasse zwischen Immensee und Küssnacht zu schreiten, wo Tell 1307 den Gessner abgemurkst hat, und Minigolf zu spielen. Da kann sich übrigens Hans Pache noch so anstrengen, gegen seine Silvia hat er einfach keine Chance. Rolf, der die Gruppe „Gemütlich“ anführte, tuckerte eine kleine Gruppe Damen im Elektrobötli uf Bali und zrugg.
Gegen 18.00 Uhr kamen die beiden Gruppen wieder zusammen, und weiter ging‘s zur Attraktion Numero tre: Ankunft im Hotel Flora Alpina in Vitznau. Wunderschön gelegen mit Aussenpool und heisser Sprudelwanne, Aussicht auf den Vierwaldstättersee und Terrasse für den Apéro. Vor dem Apéro wagten sich ein paar Nicht-Wasserscheue in den Pool. Doris sah im roten Badedress aus wie direkt aus Baywatch; es fehlte lediglich die orange Rettungsboje. Der laue Sommerabend liess zu, dass wir draussen auf der Terrasse fein Znacht essen konnten.
Nach dem Essen verkündete Rolf stolz, aber mit ein bisschen Lampenfieber, dass er noch etwas für uns vorbereitet hätte, was er noch nie gemacht hätte. Gespannt gingen wir zur vierten Attraktion des Tages in einen kleinen Saal des Hotels; dort war bereits eine Bühne aufgebaut. Die Überschrift „Rock’n Rolf“. Rolf Brunold schlüpfte in die Rolle von Elvis und unterhielt uns prächtig eine Stunde lang mit Elvis-Songs wie „Love me tender“ oder „Viva Las Vegas“. Aber nicht unser Rolf Brunold, sondern ein zweiter Rolf Brunold, ohne Spass, ein Namensdoppelgänger, der die Lieder einiges professioneller rüberbrachte als unser Rolf. Es gab zwischen den beiden Rolfs noch einen kurzen Disput, wer nun das Original und wer die Kopie war…