Reisebericht Theaterausflug 2011

Schon die Begrüssung um 7.45 Uhr beim Schulhaus Friesenberg durch unsere beiden im Partnerlook gekleideten Reiseleiterinnen Annelies und Anja liess uns erahnen, welch durchdachte und professionell organisierte Reise auf uns wartet! Jedem noch schnell ein Halsband mit laminierter Dampfkochtopf-Knipskarte umgehängt (die beiden haben so super geknipst – ich finde wir sollten das auch an unseren Aufführungen einführen). Leider konnten Willi und Hanni sowie Sandra Kundert nicht dabei sein – so startete unsere 37-köpfige Truppe pünktlich um 8 Uhr unsere Fahrt ins Blaue Richtung Süden.

Spätestens der erste, kurze Halt an der Gotthard-Raststätte liess über den möglichen Zielkanton keinen Zweifel mehr offen. Ein Besuch der einzigen Schweizer Autobahn-Kapelle „Ort der Besinnung“ wurde uns wärmstens empfohlen und – tatsächlich: Die ausschliesslich mit grünen Glasscherben ausgestatteten Fenster sorgen für eine schöne und beruhigende Atmosphäre. Von aussen sieht das Ding zwar nicht wie eine Kapelle aus, aber es lohnt wirklich, einen Halt mit dem Besuch der Kapelle zu verbinden.

Ascona erwartete uns mit heissen Altweibersommer-Temperaturen. Ein kurzer Fussmarsch an den See – und schon erwartete uns (der tatkräftigen Unterstützung unserer TGF-Männer sei Dank) ein fast fertig aufgebautes Apérobuffet mit allerlei Köstlichkeiten. Den gröbsten Hunger und Durst gestillt, verblieben noch etwa eineinhalb Stunden, die wir nach Lust und Laune selber gestalten durften. Einige gingen shoppen, andere mieteten ein Pedalo und genossen abseits des Rummels ein Fussbad im See.

Die zuvor angekündigte süsse Überraschung führte uns anschliessend ins Restaurant „Seven“, Ivo Adams Trendlokal am See. Der Chef war (wenn auch nur kurz) persönlich anwesend. Ob er selber für den unwiderstehlichen, köstlichen Dessertraum verantwortlich gewesen ist, werden wir wohl nie erfahren. Durch die Glasfront – welche die Küche vom Restaurant trennt – konnte aber der eine oder andere Blick auf Ivo Adam erhascht werden. Wer nun denkt, dass ein solcher Starkoch in einer grossen Küche zaubert, irrt sich gewaltig. Wie es möglich ist in dieser kleinen Küche zu sechst zu arbeiten, wird mir mein Leben lang schleierhaft bleiben – da hat auch der kurze etappenweise Besuch in der Küche keine Erleuchtung gebracht (eher klaustrophobische Gefühle)!

Ein kurzer Fussmarsch zurück zum Car unterstützte dann aktiv die Kalorienverbrennung und weiter ging‘s zum Zielort des ersten Tages, dem Hotel Cadro Panoramica. Geräumige Rustici oder Hotelzimmer wurden bezogen, und nach Minigolf oder erfrischender Abkühlung im Pool wurden wir mit einem abwechslungsreichen Abendprogramm verwöhnt! Serviettenfaltkurs à la Dinner mit Chaos, ein typisches und feines Tessineressen sowie viele witzige Einlagen (Spiele, Sketch, Videoeinspielungen) rundeten den ersten ereignisreichen Tag ab. Peters erfolglose Bemühungen, unsere hübsche Kellnerin dazu zu bringen, sich an unseren Tisch zu setzen, sorgte ebenfalls für heitere Stimmung an unserem Tisch (scusi, susi Signorina… alora... hier ist noch ein Platz frei...).

Es wurde viel gegessen, getrunken und gelacht. Der Tag forderte nach und nach seinen Tribut und so verabschiedeten sich die ersten TGFler Richtung Bett, andere verzögerten mit ihrem Eintreffen des Dorfbeizers Feierabend, und schliesslich waren da noch diese ominösen und unersättlichen „Werwölfler“. Ein spannendes und lustiges Kartenspiel mit Suchtpotential – gäll Jeanine! Allesamt mit Leuchtbändern ausgestattet fand schlussendlich jeder sein Bett und die meisten auch erholsamen Schlaf.

Am Sonntag war uns das Wetter leider nicht mehr so gut gesinnt. Ein erster Lichtblick war das reichhaltige Frühstücksbuffet, aber auch die gute Stimmung, die dem Wetter weiterhin trotzte. Nach kurzer Überbrückung wurde unser Car, Gott sei Dank, wieder fahrtauglich und führte uns via Lugano – wo uns ein kurzer Stopp etwas Zeit gab zu flanieren oder Kaffeetrinken zu gehen – nach Caslano in die Schoggifabrik. Da sonntags nicht gearbeitet wird, war uns der Einblick in die Fabrikation leider verwehrt, dafür profitierte wohl der fabrikeigene Laden etwas mehr. Kurz vor der Abfahrt erfuhren wir, dass eine/ein unbekannte/r GönnerIn – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön – dafür gesorgt hat, dass wir auch auf der Heimfahrt nicht verhungern mussten. Die Lunchpakete fanden reissenden Absatz – die meisten überlebten keine Stunde.

Weiter ging’s dann nach Lamone zur Weinhandlung der Familie Tamborini. Eine Führung durch einen der Verkäufer gewährte uns Einblick in die Künste der Weinherstellung. Wusstest du, dass ein Holzfass nicht automatisch mit einem Barrique gleichzusetzen ist? Dass die Schneckenwalze nur die Reben entästelt/entblättert und (vermutlich) keine Schnecken mitwalzt die für die spezielle Note der Tamboriniweine verantwortlich sind? Dass niemals an ein Fass geklopft werden darf, weil ein Aberglaube behauptet, dass dann der gesamte Jahrgang verdorben wird?

Auch hier stand alles still, aber die beschaulichen Erklärungen liessen im Geiste die Abfüllmaschine (3000 Flaschen pro Stunde) rattern und hinterliess eine ungefähre Ahnung, wie hektisch und laut es wochentags während der Saison zugeht.

Bei der anschliessenden Degustation kamen wir sogar in den Genuss einen zur Prämierung vorgeschlagenen Wein zu kosten. Ich persönlich habe mehr von den feinen Grissinis – die immer wieder aufgefüllt wurden – verdrückt.

Die Rückfahrt bescherte vielen von uns eine Reise ins Traumland und so erreichten wir schlussendlich kurz nach 19 Uhr wieder die heimischen Gefilde. Leider regnete es in Strömen und verhinderte so eine gebührende Verabschiedung von allen. Lasst mich das an dieser Stelle nachholen. Es waren zwei super Tage und eine tolle Gruppe – wie könnte es bei der TGF auch anders sein! Ich werde mich noch lange daran erinnern. Herzlichen Dank der TGF und vor allem den beiden Organisatorinnen. Ihr habt das super gemacht!

Katja Graf


 

Reiseziel:
Tessin: Ascona und Lugano

Datum:
3. und 4. September 2011

Organisation:
Annelies Mehri und Anja Baumgartner

Bericht:
Katja Graf

Fotos:
Max Hochreuther und Hans Pache