Fast pünktlich (es hatte einige Spätzünder) fuhr unser Heusser-Car mit 36 bestens aufgelegten Theaterfreaks um 7.50 Uhr los. Nach der Begrüssung von unserem Chauffeur Toni Maurer und unserem Organisator Hermann Schumacher gings, immer wieder durch jeweilige geschichtliche Begebenheiten untermalt von unserem Hermann, durchs Sihltal Richtung Luzern nach Gisikon, wo unser 1. Kaffeehalt im Gasthof Tell erfolgte. Nachdem die Serviertochter mit akribischer Genauigkeit die verzehrten Gipfeli und Kaffees gezählt hatte, fuhren wir auf unserer Fahrt ins Blaue weiter über Luzern, dem Sarner- und Lungernsee entlang über den Brünig Richtung Meiringen. Unterwegs griff Peter Kaufmann zum Mikrofon und stellte sich als Partner der Firma „Chnorz + Chrämpfli“ für diese Werbefahrt vor und lockte uns mit dem 1. Tombola-Preis (1 Woche im Share-a-Lux in Portugal). Er wurde mit grossem Gelächter und Applaus belohnt.
Bei bewölktem Himmel kurvten wir die Grimsel-Passstrasse hinauf und hielten auf der Passhöhe an, um uns vom Anblick der wundervollen Kristalle in der Kristall-Grotte bezaubern zu lassen. Einige bewunderten anschliessend die putzigen Murmeltiere und die Schneeeulen im dahinter liegenden Park. Alsdann stiegen wir wieder ein, um einige Kurven weiter unten den Car fürs vorzügliche Mittagessen im Hotel Alpenrösli zu verlassen. Dann hiess es aber sich beeilen, denn wir hatten um 13 Uhr einen Führungstermin im Kraftwerk Grimsel II. Erst fuhren wir mit dem Car 2.6 km weit in den sehr engen, unterirdischen Stollen (toll, wie unser Chauffeur das meisterte), wo wir alle mit Kopfhörern versehen wurden. Unsere charmante Führerin Debbie Baumgartner lotste uns kompetent durch das Kraftwerk und setzte uns mit Angaben wie z.B., dass das Kraftwerk sich 100 m unter der Erdoberfläche befindet und mit seinem Strom 500'000 Haushalte speist, in Erstaunen. Mit offenen Mündern standen wir später vor einer geschützten Kristallkluft, die beim Sprengen eines Stollens freigelegt wurde. Viele meinten, so etwas Schönes und Gewaltiges noch nie gesehen zu haben.
Wieder im Car gings kurvenreich bergab ins Goms über Oberwald, Münster nach Fiesch, wo ein weiterer Kaffeehalt gemacht wurde. Hermi eröffnete uns, dass die Getränke von seiner Frau Ruth übernommen würden, da sie vor Kurzem Geburtstag hatte, was mit einem Applaus verdankt wurde. Wieder im Car waren wir gespannt darauf, wohin die Fahrt weitergehen würde. In Brig gings nicht etwa über den Simplon, sondern Richtung Visp nach Oberstalden und Visperterminen, wo sich die höchsten Rebberge der Schweiz befinden (1336 m.ü.M.). Und siehe da, der Car hielt vor dem blumengeschmückten, heimeligen Hotel Rothorn, wo wir tatsächlich aussteigen und etwas später unsere schönen und komfortablen Zimmer beziehen konnten. Bis zum Treffpunkt um 18.30 Uhr vor dem Hotel vertrieben sich einige die Zeit im Minigolfpark. Dann Abmarsch durchs Dorf zur Weindegustation in der Weinkellerei Stoffel, wo einige süffige Tropfen probiert werden konnten. Um 20 Uhr wurden wir dann im gemütlichen Sääli unseres Hotels zum superfeinen Nachtessen erwartet. Menu: Gemüsesuppe, Grüner Salat, Schweinscarrébraten mit Herzogin-Kartoffeln, Erbsen und Karotten, Fruchtsalat mit (viel) Kirsch.
Nun waren wir so richtig in Stimmung fürs Abendprogramm, das von Edith Lörtscher mit einem herzerfrischenden Gedicht übers Älterwerden eröffnet wurde. Danach sangen Fredy Bont mit Rösli anlässlich ihres kürzlich 80. Geburtstags ein umgeschriebenes Operettenlied, gefolgt von Vorträgen von Judith, Uschi und Martheli. Nach einem köstlichen Sketch von Rolf und Peter K. wagte sich auch Fredys Sohn Silvio an ein Kurzgedicht. Um 24 Uhr war dann Polizeistunde, was natürlich einigen Nachtschwärmern viel zu früh war, und die darum noch beschlossen, in die Turnhalle im Dorf zu pilgern, wo eine Disco eingerichtet war. Na dann, gute Nacht.
Leider hatte das Wetter nicht so recht gehalten, was es versprochen hatte. Darum wurde das Morgenessen von 8 Uhr auf 9 Uhr verschoben, was natürlich den Discobesuchern sehr entgegenkam. Hermanns Vorschlag, nach dem herrlichen Frühstück eine ca. einstündige Rundtour zu wandern, wurde von allen willkommen geheissen. Obwohl es ziemlich neblig war, dehnten einige diese Rundtour aus und wanderten alleine weiter Richtung Gebidem Sesselbahn-Bergstation, wo sie als einzige die Sonne zu Gesicht bekamen. So hatte jeder machen können, was ihm entsprach. Nach einem feinen, leichten Mittagessen in unserem Hotel, hiess es dann endgültig Abschied nehmen und in den Car einzusteigen, der natürlich bei der Weinkellerei anhielt, um die am Vorabend bestellten Weinkisten noch einzuladen.
Durchs Rhônetal führte unsere Route nun über Raron, Gampel, Sion auf die Autobahn über Aigle, dem Genfersee entlang Richtung Bulle, wo wir die Autobahn verliessen, um im wunderschönen Städtchen Gruyère für eine Stunde Pause zu machen. Hermann hatte allen Reiseteilnehmern eine 10-Franken-Note als Sackgeld in die Hand gedrückt. Einige benützten sie, um sich einen Spezialkaffee zu gönnen, andere investierten sie in den Eintritt des H.-R.-Giger-Museums (schauderhaft) oder um Spezialitäten einzukaufen. Viel zu schnell war die Zeit um, schon fuhren wir Richtung heimwärts. Vor Bern allerdings gabs Stau, der zähflüssig bis vor Gunzgen anhielt. Dann aber konnte Toni wieder aufs Gaspedal drücken und uns müde aber glücklich und zufrieden um 20.15 Uhr im Albisgüetli absetzen.
Ich denke, den Gesichtern und Reaktionen nach zu urteilen kann ich mit Überzeugung sagen, es war wieder mal ein toller, erlebnisreicher Theaterausflug.