Das Vereinsjahr 1982 gehört der Vergangenheit an. Es ist für mich eine Freude, diesmal darüber Bericht zu erstatten, brachte es uns einen Erfolg den vorauszuahnen sicher niemand wagte. Lassen Sie mich die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge schildern.
Die Generalversammlung vom 23. April 1982 bestätigte mit einer Ausnahme den Vorstand in seiner bisherigen Zusammensetzung. Anstelle des zurückgetretenen Gusti Kopp übernahm Fredy Bont das Amt des Materialverwalters, ohne aber dem Vorstand anzugehören. Die Vakanz im Vorstand konnte durch die Wahl von Irma Kuhn behoben werden. Nach Abschluss der Aufführungen „Mit Chuchi-Aateil“ ging die Theatergruppe wieder auf Reisen. Ziel war diesmal Oberriet im St. Galler Rheintal, wo wir bei unseren früheren Mitspielern Rosmarie Keller und Schwester Lilo sowie Danny Kurmann und seiner Gattin Rosmarie im von ihnen geführten Restaurant Sonne einkehrten, um uns von ihren Kochkünsten verwöhnen zu lassen. Mit von der Partie war auch ein uns noch unbekanntes Gesicht, nämlich Hanspeter Hartmann. Nach dem ersten Kontakt mit ihm, ahnten wir noch nicht, dass wir in ihm einen wertvollen Mitspieler gewonnen hatten. Dies wurde in der Folge durch die Mitwirkung im neuen Bühnenstück auch bestätigt.
Vom Freitag, den 25. bis Sonntag, den 27. Juni 1982 fanden in Aarau die von der aarauischen Kulturkommission durchgeführten Theatertage statt. Die Theatergruppe Friesenberg war mit dem Einakter „Muratori“ mit von der Partie. Obwohl Rollen aus verschiedenen Gründen umbesetzt werden mussten, war die Aufführung, die am Sonntagabend im Theaterzelt ohne Bühne, direkt vor dem Publikum stattfand, ein schöner Erfolg. Das Erlebnis, das unsere Spieler von diesen Theatertagen mitnahmen, war beeindruckend.
Die schwierige Frage der Auswahl eines neuen Stückes konnte befriedigend gelöst werden. Nach der Durchsicht eines Textbuches von „Zäh Tag Gratisferie“ entschloss sich Hansruedi Herrmann, die Regie mit einer Neuinszenierung zu übernehmen. Die Besetzung der Rollen konnte nach anfänglichen Schwierigkeiten gut besorgt werden. Im Laufe der Proben zeigten sich gewisse Unzulänglichkeiten, die mit der Umbesetzung einer Rolle ausgeräumt werden konnten. Dass solche Operationen nicht schmerzlos abgehen, zeigte der daraus resultierende Austritt der bisherigen Rollenträgerin aus der Theatergruppe. So bedauerlich solche Ereignisse auch sein mögen, im Interesse des Stückes und der andern Darsteller müssen sie einfach hingenommen werden. Der grosse Erfolg unserer Aufführungen gab dann dieser Massnahme recht.
Einige Probleme gab uns die Inszenierung in technischer Hinsicht auf. Dank dem Einsatz, der Bereitwilligkeit zeitliche Opfer zu bringen, und der Zurverfügungstellung der fachlichen Kenntnisse unserer Spieler und Helfer, konnte ein Werk geschaffen werden, das das Prädikat „Profihaft“ erhielt. Das Publikum belohnte unsere Bemühungen mit entsprechendem Applaus, einem Applaus der sicher allen Mitwirkenden gebührt. Auch die finanzielle Seite erbrachte den Beweis, dass wir mit unseren Vorstellungen auf dem richtigen Weg sind. Der Aufwand war grösser als in den vorangegangenen Stücken, trotzdem kann noch ein respektabler Reinerlös verbucht werden.
Die Vereinsgeschäfte, die sich fast ausschliesslich mit dem neuen Stück befassten, konnten in vier Vorstandssitzungen und einer Mitgliederversammlung erledigt werden.
Im Juni des vergangenen Jahres erschien erstmals im neuen Gewand unser Informationsblatt „INFO“, redigiert, gestaltet und herausgegeben von unserer treuen Mitspielerin Irma Kuhn. Was sie da an Ideen und Einfällen zusammengetragen hat, verdient Lob und Anerkennung und den Dank der ganzen Theatergruppe. Das „INFO“ ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Mitgliedern und Vorstand.
Der Präsident hatte an einer Präsidentenkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Zürcher Theatergruppen AZT teilzunehmen. Wir hoffen sehr, dass sich unsere Mitgliedschaft bei der AZT beim Beginn der Proben zum neuen Stück auszahlt in dem Sinne, dass unter fachkundlicher Leitung Sprechübungen im Schosse unserer Gruppe durchgeführt werden können.
Am 4. Dezember trafen wir uns zum traditionellen Chlausabig in Herrliberg. Hier sei den Veranstaltern des uns sicher lieb gewordenen Anlasses sehr herzlich gedankt. Ein Ereignis möchte ich nicht unerwähnt lassen. Am 25. September des vergangenen Jahres führte unser Chefbühnenbildner seine Würmleni in der schön gelegenen Kirche Kilchberg zum Traualtar. Die Theatergruppe liess es sich nicht nehmen, das Brautpaar nach der Trauung mit Motiven aus dem „Chuchi-Aateil“ zu empfangen um damit zu beweisen, dass Zusammenhang und Kameradschaft in der Theatergruppe keine leeren Worte sind. Dafür möchte ich allen herzlich danken.
Danken möchte ich auch meinen Vorstandskollegen für die Arbeit, die geleistet werden musste, allen die mitgeholfen haben die Aufführungen zum erreichten Erfolg zu führen und allen voran unserem Regisseur Hansruedi Herrmann. Es muss einmal festgehalten werden, dass es ihm manchmal nicht leicht gemacht wurde die Proben zu leiten und über die Runden zu bringen. Ich hoffe sehr, dass in Zukunft mit mehr Aufmerksamkeit und Disziplin an die Proben herangegangen wird, ich möchte mich da nicht herausnehmen.
Zum Schluss möchte ich noch ein paar ganz persönliche Gedanken beifügen. Die Darstellungsfähigkeit unserer Theatergruppe hat heute einen Stand erreicht, der über dem Durchschnitt des Amateurtheaters liegt. Dank der glücklichen Konstellation fähige Leute in unseren Reihen zu haben, die mit der Übernahme einer Aufgabe schon den Grundstein zum Erfolg legen, können wir diesen Stand erhalten. Es ist dies eine Verpflichtung gegenüber unserem Publikum und dem schweizerischen Volkstheater. Zeigen wir uns dieser Aufgabe gewachsen. In diesem Sinne glaube ich an eine gute Zukunft unserer Theatergruppe.
Der Präsident
Walter Schmid