Das verflossene Vereinsjahr durfte als das Jahr des Durchbruchs in die Vereinsgeschichte der Theatergruppe Friesenberg eingehen. Mit der Aufführung von Ernst Iselins Bühnenstück „Pension Seeblick“ hat die Theatergruppe bewiesen, dass sie an die glorreichen Zeiten ihrer Vorgängerin anzuknüpfen vermag. Lassen Sie mich jedoch die Ereignisse des Vereinsjahres in chronologischer Reihenfolge schildern.
Nach den Aufführungen „Gueti Vorsätz“ im Widmerheim in Horgen, stand das Bühnenstück von Ernst Iselin zur Diskussion. Die Stückwahlkommission stellte sich positiv zum noch nicht veröffentlichten Dreiakter. Der Vorstand beschloss dann auch an seiner Sitzung vom 16. Mai 1978 dieses Stück unter dem Titel „Pension Seeblick“ aufzuführen. Die Aufführungsdaten wurden festgelegt und zwar auf den 27. Januar 1979 mit der Premiere und auf 2., 3. und 4. Februar als Wiederholungen. Die Verträge für den Saal wurden in der Folge mit der Verwaltung der Familienheim-Genossenschaft abgeschlossen. Die ersten Proben konnten im Kellerlokal des Restaurants Bergterrasse, später in einem Raum der Freizeitanlage Heuried und als nächste Station in der Grotte, dem früheren Wasserreservoir im Utohof abgehalten werden.
Anfang Oktober übernahm das Ehepaar Zanconato das Restaurant Schweighof. Damit bestand die Möglichkeit, das frühere Probenlokal wieder beziehen zu können. Dank dem guten Einvernehmen mit dem Pächter des Schweighof, konnten wir schon Anfangs Dezember unsern Wunsch realisieren, sodass unter der Regie von Fredy Bont das Stück zur Bühnenreife gebracht werden konnte.
Die beiden Mitspielerinnen Bea Raetz und Edith Fischer stellten sich für einen Schminkkurs, durchgeführt vom ZSV, zur Verfügung. Wie ernst sie ihre Aufgabe auffassten, zeigte sich an den Aufführungen. Für ihre gute Arbeit als Maskenbildnerinnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
In drei Vorstandssitzungen konnten die Vereinsgeschäfte, die sich fast durchwegs um die Aufführungen drehten, erledigt werden. Die vom Vorstand bestimmten Mitglieder für Propaganda, Bühnenbau und Technik erfüllten ihre Aufgabe mit viel Einsatz und Freude. Teamgeist und Glück brachten uns dann den Erfolg, den niemand vorausahnen vermochte. Allen die mitgeholfen haben an diesem Erfolg zu bauen, möchte ich danken, danken für die gute Zusammenarbeit und den uneigennützigen Einsatz im Interesse der Theatergruppe Friesenberg.
Am vergangenen Samstag besuchte der Sprechende zusammen mit dem Vize-Präsidenten eine vom Zentralverband Schweizer Volkstheater nach Luzern einberufene Präsidentenkonferenz. Diese Tagung, die von 33 Sektionen besucht wurde, brachte uns Erkenntnisse, über die ich Sie bei späterer Gelegenheit informieren möchte. Sie hat uns aufgezeigt, dass noch viele Möglichkeiten des Theaterspielens und des Bühnenbaues ausgeschöpft werden können.
Gottfried Keller weist uns in einem Zitat den Weg. Er sagt: „Was unerreichbar stört uns nicht, doch was erreichbar sei uns goldene Pflicht.“ In diesem Sinne wünsche ich der Theatergruppe für das neue Vereinsjahr Erfolg, gepaart mit kameradschaftlichen Einvernehmen aller.
Der Präsident
Walter Schmid