„Der normale Wahnsinn einer probenden Theatergruppe“
Die Theatergruppe Friesenberg bringt ab Samstag, 4. März, ein Theater im Theater auf die Bühne: das Lustspiel „Mord on Backstage“.
Einwärmübungen der „Wiediker Theater-Freunde“ (v. l.) Gian Valenti als Peter Hofer, Atréju Diener als Luca Bötsch, Rolf Brunold als Heini Feinstaub, Edith Engler als Danielle Meierhans und Katja Graf als Melanie Hofer.
Die Premiere rückt näher, inzwischen wird in Kostümen geprobt. Foto: Sandro Barbieri
Heini Feinstaub. Dieser Name soll dereinst in die Geschichtsbücher des Theaters eingehen. Zumindest wenn es nach Heini (Rolf Brunold), Amateur-Regisseur bei der (fiktiven) Schauspieltruppe „Wiediker Theater-Freunde“, geht. Mit einem selbstverfassten englischen Drama, das aus seiner Sicht durchaus auch von Shakespeare höchstpersönlich stammen könnte, will er das Publikum begeistern. Doch bei seinen Spielern stösst das Stück auf wenig Gegenliebe. Die Akteure haben mit der komplizierten Sprache und den unaussprechlichen Namen ihre liebe Mühe.
Nerven liegen blank
Schauspielerin Danielle (Edith Engler) ist überzeugt, dass Heini unter anderem bei Loriot und Schiller abgekupfert hat. Und auch der etwas bünzlige Vereinspräsident Luca (Atréju Diener) kann den egozentrischen Regisseur nicht umstimmen. Derweil versucht das mitspielende Ehepaar Hofer (Katja Graf und Gian Valenti) ihre Eheprobleme zu verbergen – vergeblich. Und die neue Spielerin Cindy (Anja Baumgartner) strapaziert mit ihrer naiven Art die Nerven der arrivierten Akteure zusätzlich.
Vergessene Requisiten, falsche Texte, eine dauernd abwesende Souffleuse (Niki M. Laubi) und eine Technikerin (Nicole Leuenberger), die immer wieder als Schauspielerin einspringen muss, lassen auf keine gute Premiere schliessen. Nicht einmal Heinis Nichte Katrin (Barbara Spycher), die nur ihm zuliebe auf der Bühne steht, glaubt an den Erfolg des Stücks. Nur Heini hält eisern an seinem „Meisterwerk“ fest. Manch einer wünscht dem sturen Regisseur den Tod – bis dieser kurz vor der Premiere auf der Bühne zusammenbricht. Kann Kommissar Bert Rutscher (Jörg Straube) den Fall aufklären? Und wird die Aufführung trotz Pannen am Laufmeter doch noch ein Erfolg?
Viele spielen zwei Rollen
Seit Oktober proben zehn Schauspieler der Theatergruppe Friesenberg (TGF) das Lustspiel „Mord on Backstage“. Für Regisseurin Giannina Masüger, die zum zweiten Mal für die TGF inszeniert, ist das Stück eine grosse Herausforderung: „Es handelt sich hier um ein Stück im Stück, viele Spieler verkörpern also gleich zwei Rollen. Zudem spielen wir auf einer zweigeteilten Bühne. Unser grossartiges Bühnenbauteam wird also alle Hände voll zu tun haben.“ Das Publikum darf sich laut Masüger auf äusserst unterhaltsame Aufführungen freuen. „Das Stück zeigt auf sehr witzige Art und Weise den ganz normalen Wahnsinn einer probenden Theatergruppe. Die Intrigen der Akteure während der Proben und die Pannen bei der Premiere werden für viele Lacher sorgen.“
Das Stück wird vierzehnmal im Saal der reformierten Kirche Friesenberg aufgeführt; die Premiere findet am 4. März statt. Eintrittskarten können im Internet unter www.theatergruppe-friesenberg.ch oder telefonisch unter 056 619 78 64 reserviert werden. (e.)
Theatergruppe Friesenberg: „Mord on Backstage“. Lustspiel in drei Akten von Claudia Gysel. Saal der reformierten Kirche Friesenberg, Schweighofstrasse 239. Premiere Sa, 4. März, 17 Uhr, mit Spaghettiplausch, Theaterbeginn 19.15 Uhr. Weitere Vorführungen bis 25. März siehe www.theatergruppe-friesenberg.ch