50 Jahre Theatergruppe Friesenberg
Am 9. März heisst es: Vorhang auf, zur Jubiläumspremiere
Im Frühjahr 1946 gründete der idealistische Bankangestellte Leo Seidl mit seiner Frau Anny zusammen, die Theatergruppe Friesenberg. Es entstand nicht etwa ein neuer Dramatischer Verein, in dessen Repertoire Zigeuner unschuldige Grafentöchter verschleppten, oder oberbayrische Förster und Wilddiebe um die Wette knallten. Dem kitschigen Rührstück hatte der Regisseur und Charakterdarsteller Leo Seidl, der oft mit Emil Hegetschwi1er verglichen wurde, den Kampf angesagt. Statt dessen wollte er gutes lustiges Volkstheater bieten, dem wir heute noch treu sind. Der Anfang war allerdings nicht gerade ermutigend. Ein Saal stand zwar im Kirchgemeindehaus zur Verfügung; doch fehlte es am Probelokal. In den kleinen Stuben der Mitglieder und sogar in einer Garage musste zunächst geübt werden. Das dauerte bis 1960. Dann konnte man den Schweighofsaal samt Probelokal in Betrieb nehmen. Heute finden wieder seit 3 Jahren die Aufführungen im neu gestalteten Kirchgemeindesaal statt. Kehren wir nochmals in das Jahr 1946 zurück. Die erste Vorstellung konnte ausverkauft und eine zweite angesetzt werden. Später gab es bis zu vier Wiederholungen, nebst auswärtigen Gastspielen. Im Laufe der Aera Leo Seidl, sie dauerte bis zu seinem Tode im Jahre 1969, sind rund 33 abendfüllende Dialektstücke, darunter einige Uraufführungen über die Friesenberger Bühne gegangen. Bis weit über die Quartiergrenzen hinaus, bekam die Theatergruppe Friesenberg einen beachtlichen Ruf. Leider wurde nach seinem Tode kein Nachfolger gefunden und die Gruppe fiel auseinander.
Doch die Liebe zum Volkstheater blieb in den Schauspielern haften. Am 12. März 1976 wurde die Theatergruppe Friesenberg durch die Initianten Hans Bond, Gusti Kopp und Walter Schmid wieder neu ins Leben gerufen. Wie vor 30 Jahren war der Start keine Leichtigkeit. Es musste mit vereinten Kräften am gleichen Strick gezogen werden. Was man mit Liebe tut hat Erfolg. Und am 27. Januar 1979 hiess es Vorhang auf für die Uraufführung des Stücks „Pension Seeblick“. Der Erfolg war gross. Das treue Publikum hatte die guten Leistungen der Friesenbergler nicht vergessen. Somit hatte das Quartier Friesenberg ihre eigene Theaterkultur wieder gefunden, die bis heute und hoffentlich noch lange für unsere Fans bestehen bleibt.
Für unser Jubiläumsjahr haben wir den Bauernschwank „D'Junggselle Stüür“ ausgesucht. Wir stehen mitten in der Probezeit, die uns noch einiges abverlangt. Doch bis zur Premiere am 9. März wird uns der Regisseur Edi Huber mit seinen guten Einfällen noch viel beigebracht haben. Wiedereinmal darf gelacht werden.