Von Weib, Gesang und Ränkespielen
Die Theatergruppe Friesenberg spielt im Saal des Restaurants „Schweighof“ den Schwank „d Spezialproob“: ein heiteres Verwirrspiel um eine heimliche Pyjamaparty und ein fast geplatztes Rendezvous mit der Operngrösse Rene Mollo.
Der Saal im Restaurant „Schweighof“ ist beinahe voll. 150 Zuschauerinnen und Zuschauer, vom 5-jährigen Knirps bis zur 80-jährigen Oma, haben sich zur Premiere am Samstag eingefunden und haben es sich an den langen Tischen bei einem Coci oder einem Halbeli Maienfelder, das die Lachmuskeln vorsorglich lockert, gemütlich gemacht. Der Vorhang öffnet sich und gibt das Möbel-Pfister-Idyll der Wohnstube von Familie Strübi preis. Es kann losgehen.
Die Dame des Hauses, Ursula Strübi (Judith Pauli), hat in einem Wettbewerb ein Tête-à-tête mit ihrem heiss verehrten Sänger Rene Mollo (Robert Dürst) gewonnen. Sie weiss nicht, dass ihr Mann Isidor (Jörg Steinmann), der es mit der Treue nicht so genau nimmt, sich am selben Abend bei einer Pyjamaparty in Zürich vergnügen will. Isidor und seine etwas trotteligen Kollegen vom Musikverein versprechen sich einiges an üppigen, weiblichen Rundungen, die es da zu vernaschen gibt. Die Ehefrau darf davon natürlich nichts erfahren, und so gibt Isidor vor, an einer Spezialprobe des Musikvereins teilzunehmen.
Soweit, so gut. Nun taucht aber Isidors Schwager Hubert Fröhlich (Daniel Zimmermann) auf. Für just denselben Abend
braucht der biedere Historiker einen Aufpasser fürs Heimatmuseum. Mit seinem Anliegen bringt der unliebsame Schwager das ganze Ränkespiel ins Rollen: Einer der Strübis muss auf das abendliche Vergnügen verzichten. Aber wer?
Lügengeschichten, Verwirrspiele
Um das vielversprechende Pyjamaabenteuer nicht zu verpassen, verstricken sich Isidor und seine Kollegen in immer wildere Lügengeschichten. In der Folge sorgen geladene und ungeladene Gäste, die sich die Türklinke zu Strübis Haus in rasantem Tempo in die Hand geben, für zahlreiche Missverständnisse und ein unbeschreibliches Tohuwabohu.
Trotz der Verstrickungen scheint am Ende für alle Beteiligten ein Happy-End zu winken: Die drei Kollegen stossen bereits siegessicher auf die bevorstehenden Sinnesfreuden an. Doch da bahnt sich eine böse Überraschung an...
Vom gelungenen Gag bis zum schlüpfrigen Witz
Die Darsteller, insbesondere Jörg Steinmann und Rolf Brunold, der den dusseligen Vereinskollegen Hübscher spielt, vermochten in ihren Rollen zu überzeugen und sorgten manchmal für gelungene Komik. Das ist wohl nicht zuletzt das Verdienst von Edi Huber, der als ehemaliger Schauspieler und Regisseur an den renommierten Zürcher Theatern die Fäden der Regie professionell in der Hand hielt. „Die schauspielerischen Leistungen sind zwar noch nicht perfekt“, meint Huber, „aber wenn die Zuschauer dabei bleiben und sich nicht langweilen, hat ein Laientheater schon viel erreicht.“
Gelangweilte Gesichter waren denn tatsächlich nicht zu entdecken - obwohl die Pointen des Stücks oft schon im voraus zu erraten waren. Die Kleinen amüsierten sich mit quiekendem Lachen ob des nur allzubekannten Familienzoffs, und den Grossen entlockten auch die schlüpfrigen Witze und zweideutigen Wortspiele herzhaftes Gelächter.
Nächste Vorstellung: 13. März um 20 Uhr im Saal des Restaurants „Schweighof“. Weitere Vorstellungen folgen in der Zeit bis zum 4. April.