Theatergruppe Friesenberg
Bis auf den letzten Platz besetzt war am Samstag der Neue Friesenbergsaal. Denn es hat sich längst herumgesprochen, dass die Friesenberger Theatergruppe stets gutes Volkstheater bietet, statt sattsam bekannte Schauerdramen und alberne Schwänke. Auch die neuen Aufführungen mit Walter Leschs „Dienschtma Nr. 13“ rechtfertigen den guten Ruf der Friesenbergler Theaterleute, die mit Leib und Seele bei der Sache sind. Leo Seidl hat das fünfbildrige Stück, das seine Figuren aus dem Leben bezieht und an den Helferwillen in der menschlichen Gemeinschaft appelliert, mit Geschmack inszeniert. Auch die Darstellung ist, lobenswert. Man kann sagen, dass jede Rolle richtig besetzt wurde und dass ihre Inhaber fein zu charakterisieren verstehen. In sprachlicher Hinsicht begrüsst man die saubere, klare Diktion, welche jeglichem Pathos aus dem Wege geht.
Das fröhliche Dialektspiel, das gelegentlich in sehr ernste Töne übergeht, spielt sich in hübschen, die Situätion gut treffenden Dekorationen der Albert-Isler-GmbH. ab. Die Spannung ist durchgehend, und Überraschungen folgen sich am laufenden Band. Das Lokalkolorit, in dem sich die abwechslungsreiche Handlung bewegt, wurde mit Schmunzeln goutiert aber auch die Seitenhiebe, mit denen Lesch sein Publikum nicht verschont. Es gab viel herzliches Lachen, reichen Applaus und sogar Blumenspenden.
Mögen recht viele Freunde des guten Volkstheaters den Weg auf den Friesenberg finden; sie verbinden damit noch einen wohltätigen Zweck, indem der Reinertrag der Aufführungen dem Verein geistig invalider Kinder zukommt. (Wiederholungen am 21. und 24. Februar sowie am 3. März.)